2025 hatte nicht nur die Schützengilde zu Lüchow ein Jubiläum.
Am 10.08.1985 wurde erstmalig das von der Kreissparkasse Lüchow-Dannenberg initiierte und finanzierte „Drei-Gilden-Pokalschießen“ auf dem Dannenberger Schießstand ausgetragen. Die Regeln sahen vor, dass sich die Mannschaften der Schützengilden Hitzacker, Dannenberg und Lüchow in ihren Uniformen im Stehend-aufgelegt-Schießen messen. Damit sollten die Kontakte der Gilden untereinander auf eine breitere Basis gestellt werden. Bei dem Wettkampf gewann die Dannenberger Gilde überlegen nicht nur den Pokal, sondern auch alle drei Einzelpreise und die Ehrenscheibe. Bei der Siegerehrung verwies Lüchows Gildeschießoffizier Franz Duhrke auf die Tradition eines derartigen Pokalschießens. Zwei Jahre nach der Zusammenlegung der Altkreise Dannenberg und Lüchow, also im Jahre 1934, half die Stiftung eines Drei-Gilden-Pokals, auch Brand-Pokal genannt, dabei, alte Streitigkeiten, die dem ausgeprägten Konkurrenzdenken entsprangen, beizulegen und neue Freundschaften zu schließen. In diesem Sinne sei die Fortführung einer alten Tradition auch heute noch wichtig. Damals von der EJZ als „Pokalveranstaltung mit Traditionscharakter“ angekündigt, feierte dieser Wettkampf 2025, im Jubiläumsjahr der Schützengilde Lüchow, sein 40. Jubiläum. Gewann die Dannenberger Gilde in den ersten Jahren neunmal hintereinander den Pokal, so ist die Gilde Lüchow jetzt seit 2009 ungeschlagen.
Mit Spannung wurde also die Beantwortung der Frage erwartet, ob sich die Lüchower Gilde den insgesamt 25. Sieg in ihrem Jubiläums Jahr nehmen lassen würde. Leider war der Lüchower Schützenkönig verhindert und wurde durch Bürgerkönigin Anke Duhm vertreten, die aber nur „außer Konkurrenz“ am Wettbewerb teilnehmen durfte.
Jede Gilde stellte 10 Schützen, die in Uniform schießen mussten. Da es in diesem Jahr mehrere Terminüberschneidungen gab, hatten sich die Gilden auf einen vorverlegten Beginn geeinigt und so begann der Wettkampf bereits um 11:00 Uhr. Die Schützengilde zu Lüchow wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und führte nach fünf Schützen um 15 Ringe. Die Gilde aus Hitzacker lag da schon etwas zurück. Aber auch dem besten Schützen kann mal ein Schuss daneben gehen, zumal bei diesem Wettkampf „blind“ geschossen wird, dass heißt, eine Trefferaufnahme erst nach einer Fünfer-Serie erfolgt. Um 13:30 Uhr trafen die noch fehlenden Schützen der Schützengilde Dannenberg ein, konnten das Wettkampfergebnis aber nicht mehr entscheidend beeinflussen. Um 14:45 Uhr stand dann das Endergebnis fest.
Die Schützengilde Hitzacker kam mit 1261 Ringen auf den dritten Platz, die Dannenberger Gilde mit 1345 Ringen auf den zweiten und die Schützengilde Lüchow mit 1398 Ringen auf den ersten Platz. Ausschlaggebend dabei war, dass kein Lüchower Schütze unter einem 9er Ringdurchschnitt schoss.
Neben dem Wanderpokal, den Mannschaftsführer Rüdiger Manthey in Empfang nahm, erhielt die Siegermannschaft einen Gutschein über 200 €. Die drei besten Einzelschützen erhielten historische Münzen und der beste Funktionsträger (Vereinsvorsitzender, König, Sparkassen-Mitarbeiter) eine „Ehrenscheibe“.
Für das 40. Jubiläum des Pokalschießens hatte die Sparkasse einen besonderen Preis für den besten Einzelsieger gestiftet: Eine höchst seltene Münze des Lüchower Grafen. Der Hohlpfennig wurde vermutlich 1188 für Ulrich III in Salzwedel geschlagen.
Einzelsieger:
1. Sven Feuerriegel, Schützengilde zu Lüchow, 146 von 150 Ringen
2. Wieczorek, Schützengilde von 1395 zu Hitzacker, 144 Ringe
3. Dirk Feuerriegel, Schützengilde zu Lüchow, 142
Die Ehrenscheibe ging mit Torsten Schenck an einen Vertreter der Sparkasse.
Mit Verpflegung in fester und flüssiger Form endete ein harmonischer Wettkampf. df Aufn.: df